Der Peterhof

Ortspitz 14, 91359 Leutenbach, Deutschland

Besonders geeignet für:

Frisches Obst, Geiste, Liköre und Brände  

Der Weg zum Peterhof führt vorbei an Obstwiesen und Wald. Auf Serpentinen gelangt man hinauf nach Ortsspitz, wo gerade einmal 119 Einwohner leben. Die Ruhe des Ortes ist ansteckend - nur das Zwitschern der Vögel ist zu hören. Kein Wunder, dass Ortsspitz ein beliebtes Wander- und Urlaubsziel ist. Sieben Ferienwohnungen gibt es im Ort.

Der Peterhof ist ein imposanter Dreiseithof mit Hofladen, Brennerei und Probierstube. Sein Name lässt sich bis ins Jahr 1818 zurückverfolgen. Urahne Peter Reichold gab dem Hof seinen Namen. Heute führen Anni und Gerhard Reichold in 6. Generation den landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb.

Kirschbäume seit Generationen

„Der Hof war ein klassischer Bauernhof zur Selbstversorgung“, erzählt Anni Reichold. Neben der Milchviehwirtschaft gehörten schon immer Kirsch- und Zwetschgenbäume zum Betrieb. In den Obstgärten der Reicholds stehen mittlerweile vor allem Buschbäume, doch auch einige Bestände an Streuobst gehören dazu. Teilweise sind diese Hochstämme 60 – 70 Jahre alt.

Anni Reichold absolvierte auf dem zweiten Bildungsweg eine Ausbildung zur Gärtnerin mit Fachrichtung Obstbau in Forchheim und wurde anschließend Brennmeisterin und Edelbrandsommelière. Dieses Wissen hilft ihr, die Williams-Birnen, die Fränkischen Hauszwetschgen und die Kirschen ihrer Obstgärten zu fruchtigen Bränden und Geisten zu verarbeiten. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, lacht Anni Reichold. Die sympathische Landwirtin kann viel erzählen zum Obstanbau, vor allem über die Kirschen. „Wir kennen den richtigen Erntezeitpunkt und lassen die Kirschen ganz ausreifen“, erzählt Anni Reichold. Zum Peterhof gehören die Kirschbäume seit Generationen.

Aus dem Kuhstall wurde ein geschmackvoller Gastraum

Als die letzten Kühe im Jahr 1992 aus dem Stall auszogen, blieb der Stall zunächst leer. Es war Zeit nach anderen Nutzungskonzepten zu suchen. 25 Jahre später verlangte sein Zustand nach kompletter Renovierung. Hilfe bekamen die Reicholds dabei vom Team „Knapp-Eggerhofer 1918“ aus Ebermannstadt. Gerald David ist Schreiner und Architekt in Personalunion. Er vollbrachte ein kleines Wunder, als er den alten Kuhstall in einen geschmackvollen Gastraum verwandelte. In der Einrichtung drückt sich auch der Hang zum Obst aus: Aus den eigenen Kirschbäumen entstanden elegante Raumelemente, die Wände zieren großformatige Fotos der eigenen Obstgärten.

Der Jahresurlaub ist für die Kirschenernte reserviert

Zur Kirschenzeit ist die ganze Familie gefragt. Wochenlang heißt es dann von früh bis spät Kirschenpflücken. „Dafür geht meist der Jahresurlaub drauf“, lacht Anni Reichold. Denn mit der Ernte ist die Arbeit nicht getan: Für den Großmarkt müssen die Kirschen vereinzelt und sortiert werden. Der Obstgroßmarkt verlangt eine Sortierung nach 22, 24, 26 und 28 mm Durchmesser. Dafür haben sich die Reicholds extra eine eigene Sortiermaschine angeschafft. Besonders beliebt beim Handel sind die Kirschen, deren Durchmesser größer als 28 mm ist. Diese Größe schafft man nur mit Buschbäumen. „Die alten Sorten haben jedoch die Zuckeranteile und Aromen, die man fürs Brennen braucht“, erzählt Anni Reichold.

Nach der Lieferung an den Obstmarkt, wird die Kirsche verpackt und gelangt in den Handel. „Die Kirsche geht heutzutage durch viele Hände“, erzählt Anni Reichold. Die Kirsche ist eine empfindliche Frucht, die leicht verderblich ist. Gern würde sie auf die Sortierung verzichten, damit die Früchte geschont bleiben. Anni Reichold erinnert sich noch gut an die 1980er Jahre, als man die Kirschen direkt vom Baum an den Obstmarkt und die Kunden liefern konnte.

Von Oktober bis Weihnachten entstehen neue Obstbrände

Was nicht verkauft oder verzehrt wird, wird von Anni Reichold und ihren Helfern fürs Brennen vorbereitet, denn von Oktober bis Weihnachten ist auf dem Peterhof die Zeit des Obstbrennens. Alle Früchte werden handverlesen, vom Stiel befreit, gewaschen, gequetscht und in großen Behältern angesetzt. Die so entstandene Maische ist die Grundlage für die Geiste und Brände, die Anni Reichold in ihrer Brennerei gewinnt. „Wir wollen unser gesamtes Obst selbst verarbeiten“, betont die sympathische Gastgeberin. Selten gewordene Sauerkirschen gehören ebenso dazu wie der Schlehenbrand, dessen Zutaten an den Hecken im Kirschgarten wachsen. Auch bei der Energieversorgung für ihren Betrieb halten es die Reicholds regional: Das Holz für die Hackschnitzelheizung stammt aus dem eigenen Wald und auch der Brennofen lässt sich mit Holz beheizen.

Die Sorgen der Obstbauern

Sorgen machen Anni Reichold die Klimaveränderungen, die sie als Obstbäuerin zunehmend beobachtet: „Im Jahr 2020 ist viel erfroren. Der milde Winter und die Spätfröste sorgten dafür, dass die Ernte spärlich ausfiel“, erzählt sie. Jedes Frühjahr stellt sie sich die gleichen Fragen: Wird es Spätfröste geben? Ist das Wetter warm genug, damit Bienen und Hummeln fliegen können? Bekomme ich die Kirschfruchtfliege und Kirschessigfliege in den Griff? 

Wenn dann endlich im Sommer die roten Kirschen an den Bäumen hängen, hofft sie auf trockenes Wetter, denn bei Regen würden die Kirschen aufplatzen – und damit unverkäuflich werden. 

Ganz auf Pflanzenschutz kann beim Kirschenanbau nicht verzichtet werden

„Wir arbeiten nach den Vorgaben des kontrolliert integrierten Anbaus“, erzählt Anni Reichold. Dabei sind nur wenige Pflanzenschutzmittel zugelassen, ihre Anwendung wird ständig kontrolliert. Anni Reichold muss genau abwägen, wann der richtige Zeitpunkt ist, um in die Natur einzugreifen. Wichtig ist, das Verhältnis an Schädlingen und Nützlingen so zu belassen, dass einerseits die Nützlinge genug Nahrung an Schädlingen finden und andererseits die Schädlinge trotzdem nicht überhandnehmen. Bringt man das Pflanzenschutzmittel zu früh aus, sind die Schädlinge noch nicht geschlüpft, bringt man es zu spät aus, hat die Vermehrung der Schädlinge bereits stattgefunden. 

Um als Obstbauer erfolgreich zu sein, braucht es daher viel Fachwissen. Wer sich für den Obstanbau interessiert, der darf gern bei Anni Reichold zu Gast sein und beim Ernteerlebnis mithelfen. Der Verein vermittelt Interessierte und „gestresste Großstadtmenschen“ an Obstbauernhöfe in der Fränkischen Schweiz, die gegen Kost und Logis bei der Arbeit auf den Obstwiesen mit anpacken wollen.

Zwei Ferienwohnungen stehen für Gäste bereit. Wer möchte, verbindet einen Besuch auf dem Peterhof mit einer Wanderung durch die Obstgärten. Am besten im Frühjahr, wenn die Hänge rund um Ortsspitz im weißen Blütenmeer leuchten. 

Besonderheiten:

Produkte:

  • In der Kirschensaison kann man frische Kirschen direkt ab Hof kaufen
  • Im August und September gibt es frische Zwetschgen und Birnen ab Hof
  • Brände, Geiste und Liköre von den eigenen Obstwiesen
  • Kräutersalze und Kräutertees von der Kräuterfee aus Ortsspitz, Carola Kubik
  • Pralinen gefüllt mit dem Peterhofer Himbeerlikör aus der Confiserie Pieger in Schlaifhausen
  • Fruchtaufstriche aus Kirschen

Autorin: Corinna Brauer

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Und nach telefonischer Vereinbarung

Obstbrand Liköre Sonstige Hofprodukte Alkoholisches Obst

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Betreiber

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