Der Aischtalradweg zählt nicht umsonst zu den abwechslungsreichsten Flussradwegen Deutschlands. Auf einer Länge von 121 Kilometern schlängelt er sich vom mittelalterlichen Rothenburg ob der Tauber durch die vielfältige Kulturlandschaft Mittelfrankens, vorbei an Weinbergen und durch Talgründe in die UNESCO-Weltkulturerbestadt Bamberg und verbindet dabei Wein- mit Bierfranken. Die malerischen Dörfer und idyllischen Kleinstädte mit ihren historischen Stadtbildern, sehenswerten Museen, Kirchen und Schlössern sowie ein reichhaltiges kulinarisches Angebot an regionalen Spezialitäten sorgen für ausgiebige Kultur- und Gaumenfreude.
Ein Höhenunterschied von nur knapp 300 Metern auf dem gesamten Streckenverlauf, wenige Steigungen, ausgebaute Flurwege und wenig Verkehr verleihen dem Aischtalradweg das Prädikat „ausgesprochen familienfreundlich“. Der Radweg ist durch viele Bahnstationen entlang der Strecke hervorragend in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) eingebunden und mit weiteren Fernrad- und Rundradwegen vernetzt. Der Aischtalradweg hat in Bamberg Anschluss an den Mainradweg sowie in Rothenburg ob der Tauber an den Altmühl- und Bieberttalradweg. Eine durchgehende Beschilderung nach neustem Standard sorgt für ein angenehmes Radelvergnügen.
Vom mittelalterlichen Rothenburg ob der Tauber in die Kurstadt Bad Windsheim
Der Aischtalradweg startet in Rothenburg ob der Tauber. Die Stadt ist für ihre märchenhafte Silhouette und ihre romantische, mittelalterliche Architektur, weltbekannt. Ab Rothenburg ob der Tauber geht es zunächst leicht abfallend durch den Naturpark Frankenhöhe über Burgbernheim, einem kleinen Städtchen mit historischer Bausubstanz nach Marktbergel. Beide Gemeinden sind bekannt für ihre zahlreichen Streuobstwiesen. Vor allem Äpfel, aber auch Zwetschgen, Kirschen, Birnen und Walnüsse werden hier traditionell kultiviert. Ab Marktbergel geht es weiter in die mittelalterliche Kurstadt Bad Windsheim. Hier locken die historische Altstadt, das fränkische Freilandmuseum sowie die Franken-Therme mit seinem ganzjährig beheizten und überdachten Salzsee.
Über den Weinort Ipsheim in die Markgrafenstadt Neustadt an der Aisch
Ab Bad Windsheim führt der Aischtalradweg einige Kilometer durch die Windsheimer Bucht, einem landwirtschaftlich geprägten Landstrich, in den Weinort Ipsheim. In Ipsheim gibt es Winzerstuben und Gaststätten, in denen man regionalen Wein zu „fränkischen“ Preisen verkosten kann. Auf Burg Hoheneck bietet sich ein herrlicher Ausblick auf das Aischtal. In der Kreisstadt Neustadt an der Aisch mit seiner mittelalterlichen Stadtmauer und dem Nürnberger Tor, lohnt sich ein Besuch im alten markgräflichen Schloss und seinen angrenzenden Gebäuden, in denen das Aischgründer Karpfenmuseum mit Siebenerabteilung sowie die KinderSpielWelten untergebracht sind.
Durch die Weiherlandschaften des Aischgrunds
Nach Neustadt wird der Talgrund breiter, die Karpfenteiche nehmen zu, die Aisch wandelt sich zu einem richtigen Fluss. Der Aischgrund besticht durch eine überaus reizvolle Flusslandschaft und eines der größten zusammenhängenden Weihergebiete Mitteleuropas mit über 7.000 Teichen. In ihnen wächst der Aischgründer Karpfen, eine weit über die Region hinaus geschätzte kulinarische Spezialität. Ebenso finden sich entlang des Aischgrundes zahlreiche traditionsreiche Familienbrauereien, in denen über viele Generationen hinweg Rezepturen für süffige Biere weitervererbt wurden.
Entlang des Main-Donau-Kanals in das Weltkulturerbe von Bamberg
Es geht weiter durch den Aischgrund nach Gutenstetten mit dem berühmten Kirchenaltar in der Pfarrkirche, über Dachsbach mit seinem ehemaligen Wasserschloss, die Kräutergemeinden Uehlfeld und Lonnerstadt nach Höchstadt an der Aisch, dem Zentrum der mittelfränkischen Karpfenteichwirtschaft. Über Adelsdorf, mit seinem schönen Marktplatzensemble und dem Stadtschloss aus dem 16. Jahrhundert, verläuft der Aischtalradweg ab Höhe Buttenheim, vom Geburtsort Levi Strauss, parallel zum Regnitz-Radweg über das oberfränkische Hirschaid am Main-Donau-Kanal entlang in die UNESCO-Weltkulturerbestadt Bamberg. Die alte Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands. Das „tausendjährige Gesamtkunstwerk“ der Bamberger Altstadt wurde 1993 in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen.