Osterbrunnen in Melkendorf

Melkendorfer Hauptstraße 20, 96123 Litzendorf, Deutschland

Der Osterbrunnen wird seit über 30 Jahren jedes Jahr mit Hunderten von bemalten Eiern geschmückt; außergewöhnlich daran sind die Eier mit dem vollständigen Kreuzweg und Beschriftung der Stationen.

Kostbares Wasser - Entstehung der Osterbrunnen
Der Hauptgrund für das Schmücken von Brunnen und Quellen zur Osterzeit ist vor allem im Glauben und in der Bedeutung des Wassers für die Existenz von Leben zu sehen.

Der ursprüngliche Brauch stammt aus den wasserarmen Hochebenen der Fränkischen Schweiz. Hier lagen die natürlichen spärlichen Sammelstellen für Wasser immer am Grund des Tales, wo die Quellen sprudelten, von hier musste das Wasser mühsam in die Höhe geschafft werden. Auch unserer Gemeinde Melkendorf bereitete die Wasserversorgung von jeher Schwierigkeiten und Kosten. Schon 1850 wurde bis zum Jahr 1900 das Wasser in Holzrohren von einer Brunnenstube bei den Mühläckern in die Dorfbrunnen geleitet. Es gab zunächst fünf Brunnen: Oberer Brunnen (jetziger Osterbrunnen), „Schmiedsbrunnen“ (Hauptstraße/ Otterbachstraße), bei der Brauerei Winkler, beim „Wongä“ (Lindacher Straße) und beim „Schmied“ (unterer Brunnen), später noch einen Brunnen in der unteren Otterbachstraße.

Das Wasser wurde mit Eimern oder „Buttn“ vom Brunnen in die Häuser geholt. Es gab noch keine Bäder und WCs. Jedes Haus hatte ein Plumpsklo. Gebadet wurde in einer Zinkbadewanne, natürlich umweltfreundlich alle hintereinander in einem Badewasser, die Wanne stand bei manchen in der Küche oder Waschküche und anschließend wurden in dem Wasser noch die Socken gewaschen. Wasser war ein wertvolles Gut. Erst 1961 bis 1966 wurde die Wasserleitung gelegt, der Hochbehälter 1973 gebaut.

Eine zeitliche Fixierung des Osterbrunnenschmückens in der Fränkischen Schweiz ist nicht genau möglich. Mündliche Überlieferungen datieren den Brauch auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Beispielsweise in Aufseß schmückte man um 1909 den ersten Osterbrunnen. Anfang der 50er Jahre setzte der Rückgang dieses Brauches ein, vermutlich aufgrund der nun überall installierten zentralen Wasserversorgung. Infolge der in den 1980er Jahren neu erwachten Brauchtumspflege erfuhr das Osterbrunnenschmücken eine intensive Neubelebung. Als erster in der Gemeinde Litzendorf wird seit dieser Zeit der Melkendorfer Osterbrunnen geschmückt, zunächst von den Landfrauen, dann zusammen mit dem OGV Melkendorf.

Für die schmückenden Bögen werden jährlich wochenlang von Kindern bis Omas Eier angemalt. Viele Helfer werden jedes Jahr für das Sammeln, Schneiden, Binden und Ausschmücken der Fichtenzweige gebraucht.

Nebenbei dienen solche Aktionen auch dem Zusammenhalt einer Dorfgemeinschaft und vor allem freuen sich alle ab dem Palmsonntag über die Osterbotschaft am Osterbrunnen.

Darstellung des Kreuzweges
Außergewöhnlich am Melkendorfer Brunnen ist der auf Anregung von Monika Neundörfer von Dietmar Dorscht gemalte Kreuzweg, der den Bezug zum christlichen Osterfest herstellt und mit dem Auferstandenen gekrönt ist.

(Monika Neundörfer, 1. Vorsitzende Obst- und Gartenbauverein Melkendorf)

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