Vorwort
Für einen herrlichen Ausblick vom Zuckerhut ist keine Flugreise nach Rio de Janeiro erforderlich. Ein VGN-Ticket reicht, denn die Wanderung zum 515 m hohen, fränkischen Zuckerhut liegt praktisch vor der Haustür. Und unserer hat dem Original noch eines voraus – er ist 120 m höher...
Lassen Sie sich überraschen, von einer tollen Wanderung mit herrlichen Aussichtspunkten, Weitblicken und Felsformationen. Schattenspendende Wälder und – vor allem im Frühjahr – bunte Blumenwiesen wechseln sich harmonisch ab. Nicht zu vergessen ist die Verpflegung im Rucksack, denn nach Trainmeusel gibt es erst in Pretzfeld bzw. Ebermannstadt Einkehrmöglichkeiten. Schöne Rastplätze unterwegs gibt es jedoch jede Menge.
Wegbeschreibung
Gleich nach dem Ausstieg an der Bushaltestelle Wöhr 389 nach rechts, führt uns das kleine Sträßchen entlang schöner Fachwerkhäuser durch den Ort.
Weiter, unterhalb der B 470, dann links nacheinander über die Wiesent und die Trasse der Museumsbahn, danach hinein ins "Königreich Haag". Im Rechtsschwenk nach oben, leiten uns die ersten Hinweisschilder linker Hand in einen Pfad nach oben. Beim Querweg vorbei an der Schranke, stetig aufwärts bis zu den ersten, hellblauen Infotafeln „der Neideck“. Danach ist sich jeder selbst überlassen, das Areal der ehemaligen, hochmittelalterlichen Adelsburg zu erkunden und die Ausblicke zu genießen. Infos dazu: im Info-Pavillon und an zahlreichen Tafeln.
Auf gleichem Weg zurück, folgen wir beim ersten Abzweig dem „blauen Senkrechtbalken“ rechts, nach 100 m dem Hinweis: 1,3 km links Richtung Trainmeusel. Der schöne Waldweg führt uns später über freies Feld, vorbei am Trainmeuseler Brunnen an den Ortsrand, dort rechts bis zum nächsten Quersträßchen. Wer sich noch mal stärken möchte, schwenkt zweimal nach links bis zum Gasthof Seybert.
Ansonsten halten wir uns rechts, das „grüne Kreuz“ die 1,7 km bis Birkenreuth als Wegezeichen. Nur ein Stück auf dem Sträßchen, nach dem Waldstück dann links aufwärts und am Waldrand entlang. Im Wald schlängelt sich der Pfad zwischen den Felsen bis zu einem breiten Feldweg, dem wir bis Birkenreuth folgen. Ab Haus Nr. 37 folgen wir abwärts dem „grünen Kreuz“ noch bis zum Brunnenhaus.
Nach der mächtigen Linde (mit Rastbänken um den Stamm) geht’s rechts aus dem Juradorf, das bislang seinen ländlichen Charakter behalten hat, hinaus auf freies Feld. Der „blaue Senkrechtbalken“ ist nun wieder bis zum Zuckerhut unser Wegezeichen. Draußen bei der ersten Gabelung links, bei der nächsten an einer Rastbank vorbei rechts. Es geht auf dem breiten Forstweg unterhalb des Lohberges entlang, mal kurz nach oben an einer Lichtung vorbei, vor zum lang ersehnten nach rechts weisenden Hinweisschild: Zuckerhut, 150 m.
Voller Spannung über das Felsplateau dann vor zum erstmals 1947, im Jahre 2009 dann wieder errichteten Gipfelkreuz in 515 m Höhe. Bei schönem Wetter wird man sicherlich nicht enttäuscht, auch ohne Blick auf die Copacabana. Eine herrliche Aussicht tut sich auf. Rechts hinein ins Wiesenttal mit den kantigen Felsformationen des Hummersteines, dann die der Ruine Streitberg. Bis hinüber zum Turm der Burg Feuerstein und über Ebermannstadt hinaus zur Vexierkapelle auf dem Reifenberg reicht der Blick. Auch hier Zeit zum Ausruhen, Entspannen, aber auch für die mitgebrachte Brotzeit.
Die 150 m auf gleichem Weg zurück, bleibt es beim „blauen Senkrechtbalken“. Richtung Wallerwarte, unser nächstes Etappenziel, geht es auf einem schmalen Waldpfad anfangs steiler, dann quer zum Hang abwärts. Der Weg wird aufwärts breiter, fädelt in einen von links kommenden Weg ein und zweigt dann rechts ab (Hinweis gleich danach: Pretzfeld, 8 km)
Ein Stück am Wald-/Feldrand entlang, halten wir uns an die neue Wanderwegverlegung, bleiben also geradeaus auf dem von einigen Felsbrocken flankierten Weg und treffen bald auf eine Straße. Ein allein im Feld stehendes Exemplar fällt sofort ins Auge. Nun vorsichtig wenige Meter nach links, schon leiten uns die gelben Schilder vor der Bushaltestelle rechts.
Rechts ab auf den schon beschriebenen Felsen zu, danach vor der alten Abwasseranlage links und im Rechtsbogen um diese herum, geht es im Wiesenpfad links an der Baumreihe entlang bis zu einem breiten Forstweg. Links hinauf (Wallerwarte: 2 km), nach dem Bogen dann aber gleich erneut links. Auf dem steilen Pfad kann man nur auf einer Querpassage in der Hälfte des Anstieges kurz durchschnaufen, danach heißt es, im linken Abzweig noch einmal die Kräfte zu mobilisieren. Kurz links, dann rechts, wir erreichen unterhalb der verschiedensten Felsformationen allmählich den Waldrand. Kurz davor ist der eigentliche Pfad (schräg nach rechts) ziemlich verwachsen, deshalb geradewegs aus dem Wald und dann rechts ohne erkennbaren „blauen Senkrechtbalken“ abwärts.
Zwischen der Blumenwiese und den Feldern, entlang der einzelnen, freistehenden Bäumen abwärts, heißt es unten auf einem Teersträßchen, nun wieder mit „blauen Senkrechtbalken“ ausgewiesen, links ab. Nach dem Waldspielplatz treffen beide Varianten wieder zusammen.
Wieder vereint, schlendern wir auf dem Teersträßchen nach unten, passieren im großen S-Bogen zwei Scheunen und schwenken am Waldeck nach rechts. Auf dem nun wieder geschotterten Untergrund laufend, ist der große Fernmeldemast unser Anhaltspunkt. Gemütlich am Waldrand entlang, steuern wir auf das mit roten Dachziegeln gedeckte, kleine Häuschen zu. Die davorstehende, leider etwas verwitterte Rastmöglichkeit dient als „Anlaufstelle“ für hier ggf. wartende Wanderer, die nicht zum Aussichtsturm hinaufwollen.
Alle Wege schräg nach rechts in den Wald, vorbei an den Fernmeldehäuschen, führen zum steinernen, stets frei zugänglichen, 1931 errichteten Aussichtsturm auf dem 512 m hohen Kreuzberg. Er ist für alle, die mit 52 Holztreppen kein Problem haben, ein Muss. Noch weiter reicht hier die Fernsicht: hinein ins Leinleitertal mit der Burg Greifenstein am Horizont, dass Walberla und bei klarster Sicht sogar das Fichtelgebirge – bis hin zum Ochsenkopf.
Ebenso sollte man sich den relativ eben verlaufenden, 350 m weiten Abstecher zum ehemaligen Burgstall Schlüsselstein auf dem Felssporn des auf der Westseite 499 m hohen Kreuzberges nicht entgehen lassen. Also: Auf geht’s, geradewegs zu dem Ort, wo vermutlich einst eine hochmittelalterliche Adelsburg stand! Nach 250 m folgt eine große, umfangreich beschilderte Kreuzung, von dort sind es nur noch 100 m. Schwungvoll durch eine Mulde, vorbei an einer Infotafel und vor zum schön gelegenen, kreuzgekrönten Aussichtspunkt: mit Rastbank auf der Felsenkanzel. Neue Perspektiven ins untere Wiesenttal – weit über Forchheim hinaus – eröffnen sich.
Wieder zurück zur großen Waldkreuzung, kann man sich nun endgültig entscheiden:
Abkürzung nach Ebermannstadt (2,1 km)
Dann zurück zur „Anlaufstelle“, dahinter links und bei der kleinen Kapelle, Endpunkt des Kreuzweges, mit dem „blauen Punkt“ zusammen mit der „blauer Pfeil mit 7“ in Falllinie an den Kreuzwegstationen vorbei und abwärts bis zur Erlachkapelle. Weiter im Rechtsbogen auf einem breiten Schotterweg durch den Stadtpark, danach links und über einen Steg über die Bahngleise. Nach den Nebengebäuden der Sägemühle führt eine Brücke über die Wiesent, dahinter links abbiegen. Auf dem Chantonnay-Panoramaweg schlendern wir bis zur nächsten Wiesentbrücke am Flussufer entlang. Links: der Weg zum Bahnhof, rechts: der in die Innenstadt, wo man rund um den Marktplatz die Tour ausklingen lassen kann.
Weiter nach Pretzfeld (3,8 km, überwiegend abwärts)
Dann gibt nach wie vor der vertraute „blauer Senkrechtbalken“, ab hier jetzt zusammen mit dem Zeichen Kulturerlebnisweg Fränkische Schweiz, die Richtung vor. Auf dem Pfad im dichten Buchenwald kann man nicht fehlgehen, Judenfriedhof/Pretzfeld sind die nächsten Etappenziele.
Ohne größere Höhenunterschiede geht es am manchmal felsigen Hang entlang. Noch einmal, dort wo der Pfad breiter wird, geht es das letzte Mal aufwärts, danach fädeln wir in einen breiteren Weg ein. Entlang an zahlreichen, eingezäunten Aufforstungen und Lichtungen geht es Schritt für Schritt – immer die Wegzeichen im Blickfeld – in einem niedrigen Hohlweg abwärts. Nach einem kleinen, schön überwucherten Steinbruch folgt ein Querweg.
60 m nach links befindet sich das Eingangstor des mit einer Bruchsteinmauer eingerahmten Pretzfelder Judenfriedhofes. Nach dem Pogrom 1298 in Nürnberg hatten sich viele jüdische Familien im Trubachtal angesiedelt und hier eine neue Heimat gefunden (die Infotafel gibt weitere Auskünfte).
Hin und wieder zeugen die aufs Eisentor oder auf die Grabsteine gelegten Steinchen von Besuchern dieser im 16.–17. Jahrhundert angelegten jüdischen Ruhestätte.
Wieder kurz retour, befinden wir uns auf einem mit Steinen durchsetzten Untergrund, einem Teil des Pretzfelder Kirschenweges. Nach der Stromleitung folgen wir dem alten Teersträßchen nach rechts und erreichen den Pretzfelder Kellerwald. Entlang der alten Keller deuten erste Bierbänke auf die erste Einkehr im Pretzfelder Keller hin!
Für den letzten Abschnitt nutzen wir als Abkürzung den direkten Weg links neben den Toilettenanlagen im Hohlweg abwärts, dann im Pfad auf die 2007 restaurierte Angerkapelle, Station 2 (Kirschenanbau) des Kirschenweges, zu. Immer weiter nach unten, am ersten Haus rechts, vor der Straße führt links ein Schotterpfad in den Ort hinein, dann weiter bis zur 1742 erbauten und 1761 geweihten Rokokokirche – mit sehenswerten Altären und Kanzeln.
Der Weg zum Bahnhof führt von der Kirche aus rechter Hand ein kurzes Stück in der Walter-von-Schottky-Straße nach unten, dann links über einen Seitenarm der Trubach in den Mühlweg. Vorbei an hübsch anzusehenden Vorgärten, dann vor zur Bahnhofstraße und letztlich links zum Bahnhof RB 22.