TZFS_Erlebnismagazin_2022

Willkommen im Land der Höhlen & Fossilien Vieles, was den Reiz der Fränkischen Schweiz ausmacht, basiert auf ihren geologischen Strukturen: Kletterfelsen, Höhlen und Dolinen sind Teil einer 200m mächtigen geschichteten Decke aus Kalken und Dolomiten, die im Lauf der Erdgeschichte durch Ablagerungen entstanden ist. Besonders der Weiße Jura (Malm) prägt die Landschaft, er lagerte sich vor 161–150 Mio. Jahren hier ab. Zu dieser Zeit lag Süddeutschland am Saum eines großen Ozeans, der sogenannten Tethys. Dieses Urmeer war ein flaches Gewässer, in dem Muscheln, Schnecken, Ammoniten und Algen lebten, und es war so groß, dass es fast ganz Europa bedeckte. Die Überreste seiner Bewohner lagerten sich auf dem Meeresgrund ab, die Schlammschichten wuchsen über die Jahrmillionen auf mehrere hundert Meter. Kalk- und Dolomitgestein zählen heute zu den Trümpfen der Fränkischen Schweiz, die Juraschichten sind berühmt für ihren Reichtum an Fossilien. Gegen Ende des Oberen Jura verlandete das Meer, Kalk und Dolomit verwitterten im tropischen Klima. In dieser Epoche bevölkerten die Saurier die Welt –zu Land, im Wasser und in der Luft. Aus einem ihrer Stämme entwickelte sich gegen Ende des Jura der berühmte Urvogel Archäopteryx, den man in der südlichen Frankenalb bei Solnhofen in mehreren Exemplaren entdeckte. Solche Sensationsfunde sind selten, weit öfter findet man die Schalenreste von wirbellosen Tieren wie Muscheln, Armfüßern und Schnecken. Auch Ammoniten sind weit verbreitet. Ammoniten Mit ihrem Namen erinnern die Ammoniten an das Widderhorn des ägyptischen Gottes Ammon. Fälschlicherweise werden sie oft mit Schnecken verwechselt. Typisch für die Ammoniten ist ihre schön verzierte Schale, die ebenmäßig aufgerollt ist und durch aufeinanderfolgende Querwände in einzelne Kammern geteilt ist. Die vorderste diente dabei als Wohnkammer für den Weichkörper, die übrigen waren mit Luft gefüllt. Über einen Verbindungskanal konnte der Luftdruck verändert werden, das Tier steuerte so seinen Auftrieb im Wasser. Ammoniten sind für einen Zeitraum von etwa 350 Mio. Jahren wichtige Leitfossilien. Geologen können sie deswegen zur Datierung von Gesteinsschichten nutzen. 7 Teufelshöhle

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