TZFS_Erlebnismagazin_2022

Die Fränkische Tracht erleben Eins gleich vorweg: DIE fränkische Tracht existiert nicht. Genauso wenig lässt sich an der Tracht der Heimatort ihrer Trägerin ablesen, denn längst nicht jedes Dorf hatte seine eigene Tracht. Vielmehr gab es Trends und Kleidungsstücke, die in einer Region zu einer bestimmten Zeit in Mode waren, und auch der Stil der Näherinnen ließ Rückschlüsse auf die Gegend zu, in der die Tracht zu Hause war. Mittlerweile ist sie für viele Franken wieder ein Bekenntnis zur Heimat –und darf daher erst recht auch schick sein. Die Tracht lebt, sie verändert sich und bleibt in Mode. Die fränkische Tracht erlebte schon illustre Auftritte: 1842 wurde ein Trachtenpaar aus Hausen zur Hochzeit des Kronprinzen nach München geladen, und 1891 war die Trachtendelegation des Bezirksamtes Forchheim beim 70. Geburtstag von Prinzregent Luitpold in München dabei. Heute hält die Sammlung im Hausener Greifenhaus die Erinnerung an die textile Geschichte wach. www.hausen.de Das Schöne an der Fränkischen Tracht: Sie funktioniert nach dem Baukastenprinzip. Mieder, Rock, Schürze und Bluse können als ein gemeinsames Outfit getragen werden und auch einzeln. Trachtenstoffe, Borten und Knöpfe liefern die Geschwister Detzel aus ihrem gut sortierten Fachhandel in Ebermannstadt, www.geschwister-detzel.de Mit der Schleife an der Trachtenschürze verbindet sich ein Mythos, der sich historisch nicht belegen lässt. Doch nach wie vor hält sich das Gerücht, dass sie den Familienstand der Schürzenträgerin verrät: Schleife links – single, Schleife rechts – verheiratet, Schleife hinten – verwitwet. Doch wie erwähnt: ohne Gewähr! 96

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