Die Pfarrkirche St. Wenzeslaus wurde in den Jahren 1715-1718 nach einem Plan des Barockarchitekten Johann Dientzenhofer (gest. 1726 in Bamberg) erbaut. Dientzenhofer hat auch den Dom zu Fulda, Schloss Weißenstein in Pommersfelden und Schloss Banz erbaut. Die Kirche wurde am 10. September 1718 durch den Bamberger Weihbischof Werner geweiht. Es ist die einzige Kirche, die Johann Dientzenhofer als einfache Pfarrkirche gebaut hat. Die Hilfsdienste beim Bau der Kirche leisteten die Litzendorfer Bürger „unentgeltlich". Die mächtigen, goldgelben Eisensandsteinquader für die Kirche wurden im Wald nordöstlich der Kirche gebrochen. Der Turm stammt von der Vorgängerin der Kirche, die im Jahre 1467 errichtet wurde. Über dem Haupteingang ist das Wappen des Bamberger Fürstbischofs Franz von Schönborn angebracht, in dessen Auftrag die Kirche errichtet wurde. Im Jahre 1406, als die Pfarrei Litzendorf von der Mutterpfarrei Amlingstadt abgetrennt und selbstständig wurde, stand bereits eine Kapelle, die bis zur vierten Kirchenbank reichte und schon den Hl. Wenzeslaus zum Patron hatte.
Die Innenausstattung der Kirche (Altäre, Heiligenfiguren, Kanzel) fertigte der Bildhauer Gollwitzer mit dem Schreiner Franz Jörg an. Das Malen und Vergolden besorgte der Bamberger Maler Müller.
Den Taufstein (vor dem linken Seitenaltar) hat Gollwitzer erst 1734 geschaffen. Ebenfalls von ihm stammen die beiden Seitenreliefe an der Südseite der Kirche (Dorfseite), die die Ölbergszene und die Auferstehung Christi darstellen. Das historische Beinhaus an der südöstlichen Ecke des Kirchplatzes hat ein Baumeister Weber aus Staffelstein geschaffen. Heute ist das Beinhaus das Kriegerdenkmal der Pfarrei. Die Pfarrkirche wurde in den Jahren 1972 - 1976 innen und außen renoviert. Auch die beiden Dachseiten und das unsymetrische Dach des Beinhauses wurden erneuert.
Der Kirchenpatron St. Wenzeslaus ist Nationalheiliger der Tschechen. Er wurde im Jahre 907 in der Nähe von Prag geboren, regierte seit 921 das Herzogtum Böhmen und wurde 929 von seinem Bruder Boleslav ermordet. Sein Leichnam ruht in der Veitskirche in Prag. Sein Gedenktag, zugleich Patrozinium der Kirche und der Pfarrei, ist der 28. September.
Der Heilige steht als barocke Figur über dem Haupteingang der Kirche. Die gemalten Bilder am Hauptaltar stellen Szenen aus seinem Leben dar. Beachten Sie auch das spätgotische Relief mit der Darstellung des Pfarrpatrons am Rathaus.
Die Akustik innerhalb der Kirche ist außergewöhnlich gut. Selbst feinste Nuancen klassischer Musik lassen sich wahrnehmen. Deswegen finden seit dem Jahr 1975 stets im Herbst Konzerte statt, die bei warmen Kerzenlicht einen ganz besonderen Zauber spüren lassen. Stets wirken Musiker der Bamberger Symphoniker, renommierte Instrumentalisten, einzigartige Sänger und ausgezeichnete Chöre mit. Infos unter www.litzendorferkonzerte.de/