- Markierung: „R“
- Start: Hallstadt Rathaus
- Ziel: Amlingstadt
- Weglänge: 21,6 km
- Bus und Bahn: Hallstadt
Bahnhof oder Bushaltestelle Hallstadt Mitte
- Parkplatz:Hallstadt Rathaus / Kirche
Sehenswürdigkeiten:
Kilianskirche
Hallstadt, Naturschutzgebiet Börstig mit seinen Sandlebensräumen, ehemaliges
fürstbischöfliche Jagdschloss Seehof, Figur im Focus mit großen Steinskulpturen
zwischen Memmelsdorf und Pödeldorf, der Hauptsmoorwald und die St.
Ägidius-Kirche in Amlingstadt.
Einkehrmöglichkeiten:
Schloss Seehof,
Memmelsdorf, Pödeldorf, Kunigundenruh, Amlingstadt / Wernsdorf
Beschreibung:
Wir starten
am Hallstadter Rathaus und gehen vorbei an der imposanten Kilianskirche immer
am Stöckigtbach entlang, der als Mühlbach durch Hallstadt fließt. Kurz vor dem
Bahnhof kommen wir an der Annakapelle vorbei. Heute liegt diese eine kleine,
fast unscheinbare Kapelle inmitten der Stadt. Zur Zeit Karls des Großen stand an
dieser Stelle, damals vor den Toren der Stadt, eine Holzkapelle. Hier war der
Friedhof für arme, heimatlose Wanderer.
Unter der Bahnstrecke hindurch führt unser Weg gezwungenermaßen erst einmal
über Teerstraßen durch das Wohngebiet von Hallstadt. Rechts am Freibad vorbei
gehen wir entlang des Gründleinsbaches bis zum Borstig. Auf den Sandböden
dieses Naturschutzgebietes leben Tiere und Pflanzen, die gut mit Hitze und
Trockenheit zurechtkommen, wie Sandgrasnelke oder Kreiselwespe. Nach der
Überquerung der Autobahn Schweinfurt - Bayreuth erreichen wir den Bamberger
Stadtteil “Hirschknock“. Hier erinnert noch der Straßenname “Rennsteig“ an den
ursprünglichen Rennsteigverlauf. Unter dem Autobahnkreuz Bamberg führt uns der
Weg dann nach Lichteneiche. Der originale Rennsteig würde durch den Ort
hindurch in den Hauptsmoorwald führen. Diese Route ist jedoch derzeit nicht
passierbar, da die durchgehende Wegverbindung über den ehemaligen
Truppenübungsplatz gesperrt ist.
Der markierte Wanderweg "Rennsteig" führt daher am Rande einer
Kleingartenkolonie um die Ortschaft “Lichteneiche“ herum und erlaubt dabei
schöne Blicke auf den Höhenzug des Fränkischen Jura. Nach der Überquerung der
Kreisstraße Bamberg-Memmelsdorf liegt direkt vor uns Schloss Seehof. Hinter der
hohen Mauer verbirgt sich ein sehenswerter Park und ein Café. Hinter Seehof
wandern wir am Pulversee und am Ottensee und durch den Hauptsmoorwald nach
Pödeldorf. Über Pödeldorf und Naisa führt uns die Ausweichroute des Rennsteigs
zum Schützenhaus “Kunigundenruh“. Auf dem Weg zurück zum ursprünglichen
Rennsteig kommen wir an zwei barocken Bildstöcken und dem
“Kunigunden-Ruh-Stein“ vorbei. Die Sagen um diese Denkmäler erzählen von den
Bistumsgründern des Erzbistums Bamberg: Kaiser Heinrich und seiner Gemahlin
Kunigunde. Nach einer knappen Wanderstunde stoßen wir auf die Geisfelder
Straße. Am Waldsaum steht die “Oberjägermeistermarter“ und ein Sühnekreuzstein.
Ein kurzes Stück geht es dann auf der alten Landstraße Bamberg - Geisfeld,
jetzt Fahrradweg, entlang, bis wir rechter Hand wieder in den Wald einbiegen.
Nach vier Stunden Wanderzeit treffen wir an der “Amlingstadter AIm“, ein von
hier sind es durch den Wiesengrund des Zeegenbachs nur noch wenige hundert
Meter nach Amlingstadt mit seiner imposanten Pfarrkirche St. Ägidius, die zu
den ältestens Kirchen der Region gehört und deren Turm eine Fledermauskolonie
beherbergt.
Der bisher erforschte und markierte Bamberger Rennsteig führt von Hallstadt bis
Amlingstadt. Er gehört wie der Thüringer Rennsteig oder der Rennweg in den
Haßbergen zum Netz der historischen Kurier- und Eilbotenwege. Vermutlich ging
der Bamberger Rennsteig mindestens bis zum nächsten Königshof Forchheim.
Zumindest findet sich auf Wanderkarten zwischen Hallstadt, Forchheim und weiter
bis Regensburg auf kurzen Teilstrecken immer wieder die Bezeichnung
„Rennsteig“. Hier ist noch viel Forschungsarbeit zu leisten.