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Körbeldorfer Weg 1, 91257 Pegnitz(471 m über NN)
Eine Liebeserklärung an die kleinen Lehrmeister fürs Leben
Anton Herzing strahlt, wenn er von seinen Bienen erzählt. Man spürt sofort, hier steht jemand, der seine Leidenschaft zu seiner Berufung gemacht hat.
Damit es so kommen konnte, brauchte es den weisen Rat seiner Frau Maria Herzing. Maria wächst auf einem kleinen Hof und mit Bienen auf. Anton, der zwar mit Landwirtschaft groß geworden ist, aber nie etwas mit Bienen zu tun gehabt hat, hätte wohl kaum gedacht, dass Marias Herkunft und Kindheitserinnerungen einen so starken Einfluss auf sein Leben haben würden. Sie teilen sich seit jeher gemeinsame Naturschutzanliegen und die Liebe zu den kleinen Strukturen der Fränkischen Schweiz.
So kam es, dass die beiden ein Stück Land kauften und darauf 70 Obstbäume pflanzten. Es sollte ihr Beitrag für den Erhalt der Streuobstwiesen, heimische Lebensmittel und Biodiversität sein. Doch schon bald tauchte die Frage auf, wer die vielen Blüten bestäuben soll. Für Maria lag die Antwort auf der Hand: Bienen müssen her. Anton ist schnell überzeugt, doch sein erster Tag beim Imkern endet dramatisch: Er wird so häufig ins Gesicht gestochen, dass er am nächsten Tag kaum mehr die Augen öffnen kann. „Ich dachte, das wars, es liegt ihm nicht“, bekennt sie. Und war dann verwundert, als sich Anton nicht hat abbringen lassen und einfach weitergemacht hat. „Schon bald hat er Feuer gefangen und verbrachte so viel Zeit wie er konnte mit und bei den Bienen.“
„Bienen sind meine Lehrmeister gewesen. Als ich anfing, war ich hektisch und fahrig. Das mögen die Bienen nicht und ich habe es geschafft, eine ganz ruhige und sanfte Art im Umgang mit ihnen zu entwickeln, dann stechen die Bienen auch nicht.“ Anton bleibt dran und war sogar bereit, an seinem Wesen zu arbeiten für die Bienen. Warum? „Darauf gibt es viele unterschiedliche Antworten. Kaum jemand weiß, wie wichtig die Biene für die Ernte all unserer Ackerfrüchte ist. Sind Bienen vor Ort, ernten Landwirte auf den Hektar etwa eine Tonne mehr Raps, als wenn sie fehlen. Diesen Effekt kann man fast überall messen. Sie gehören zu uns und unserer Kulturlandschaft, seit Jahrtausenden. Ohne uns Imker wäre die Imkerbiene nicht lebensfähig. Das hat mich alarmiert. Das Wichtigste ist allerdings: Ich bin seit dem ersten Tag und bis heute fasziniert von diesen kleinsten Haustieren.“
Diese Erkenntnis führt Anton Herzing immer weiter in seinem Engagement. Er leitet den Imkerverein Creußen und Umgebung und schafft es, mit seinen berührenden, wie begeisternden Vorträgen viele neue Menschen fürs Imkern zu interessieren. Wer will, kann bei Anton das Imkern lernen. Erst in Kursen übers Jahr und dann steht ein Volk bei Anton auf dem Gelände, um das sich die „Lehrlinge“ im zweiten Jahr selbst kümmern müssen. Im dritten Jahr erhält man dann ein Volk und kann ohne Unterstützung das Imkern praktizieren. Der Verband hat heute etliche neue und junge Mitglieder und die Symbiose zwischen Biene und Mensch, die immer auch eine intakte Natur voraussetzt, kann weitergehen. Damit kann Anton stolz auf sein Lebenswerk als Imker schauen: Es ist ihm gelungen, mit seiner Liebe auch andere anzustecken und die Zukunftsaussichten der Imker und damit der Bienen in der Fränkischen Schweiz deutlich zu verbessern.
Textquelle: Öko-Modellregionen · Bio-Imkerei Anton und Maria Herzing (oekomodellregionen.bayern)
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