Wasser-Schöpfrad in Zeegendorf

Zeegendorf, Josefstraße 18, 96129 Strullendorf, Deutschland

Zeegendorf, der östlichste Ortsteil Strullendorfs kann sich seit kurzem mit einem besonderen Handwerksstück schmücken - einem Wasserschöpfrad mit fast 2 Metern Durchmesser…

In gut 250-stündiger Arbeit schufen die beiden „Bauherren“ Konrad Kestler, weit über die örtlichen Grenzen als „der Wagner aus Zeegendorf“ bekannt, und Adolf Hasenkopf, ein Wasserschöpfrad, das sicher mit seinem Durchmesser von fast zwei Metern viele Bewunderer finden wird. 

An der Ecke Josef-/Marien-Straße („in der Sutten“) wurde das acht Zentner schwere Rad mit seinen acht Speichen auf beiden Seiten mittels eines Frontladers in den Zeegenbach, gut einen Kilometer von dessen Quelle entfernt, gehoben und fixiert. Bereits im Herbst 2019 präsentierten sie einen groben Entwurf auf dem Strullendorfer Herbstmarkt. „Das alte Rad war noch in Schuss, dann folgten Straßenarbeiten vor der Einbaustelle und auch Corona hat uns etwas zurückgeworfen“, blickt der fast 81-jährige Kestler („ich wollte eigentlich nur ausprobieren, ob ich so etwas auch fertig bringe“) zurück auf die lange Bauzeit. Das Werk ist letztlich nur den Hobbies der Beiden zu verdanken und hat keine wasserwirksame Bedeutung. Während Kestler vorwiegend die Holzarbeiten ausübte, konzentrierte sich sein 65-jähriger Nachbar als gelernter Werkzeugmacher auf die 16 Schöpfräder.

Natürlich ist es ein echter „Hingucker“ wenn das Rad in der Frühlingssonne glänzt; einen ganz besonderen Anblick bietet das Rad sicher auch im Winter. „Es war schon faszinierend, wenn man beim Vorgängermodell die Arbeit des Frostes sah und sich Eis bildete“, weiß Kestler, dessen Schaffenskraft auch in seinem neunten Lebens-Jahrzehnt unerschöpflich scheint.

Text und Foto: Bertram Wagner

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